Installation

Art in public space

Intervention

EXTRAKTOR
2025, Berlin

„Extraktor“ führt mit Hilfe einer gläsernen Destillationsanlage einen Destillationsprozess vor Augen. Die Installation erweitert ihre Präsenz durch die olfaktorische Ausbreitung der Destillate im gesamten Ausstellungsraum. Besucher sind eingeladen, die aromatisierten Alkoholtropfen während des Destillationsprozesses sensorisch zu erfahren, indem sie die konzentrierten Extrakte mit den Fingern auffangen, riechen oder kosten.

Das hochprozentige Destillat wird in einem Behältnis mit Eiswürfeln verdünnt und gekühlt, um einen genießbaren Zustand zu erreichen. Die Verwendung von eigens angefertigten Glasapparaturen, wie sie in der Chemie üblich sind, ermöglicht die visuelle Wahrnehmung verschiedener Destillationsstufen innerhalb eines thermodynamischen Kreislaufs.
Der Destillationsprozess umfasst die Erhitzung von in Reinalkohol mazerierten Kräutern in einem Glaskolben mittels Gasbrenner, die Aromatisierung durch den Durchfluss von Duft- und Geschmacksträgern, die Abkühlung und Kondensation mit wasserdurchströmten Kühlern, den Abfluss durch Glasleitungen in Sammelbehältnisse, die Verdünnung und Kühlung mit Eis sowie die Bereitstellung für den Genuss.Nach der Destillation dienen verschlossene Trichter als Trinkgefäße.

HORUS MACHINES
Berlin, 2023

Horus Machines sind tragbare Helm-Visier-Kombinationen, die mittels eines flackerndem Licht und binauralen Beats auf das Bewusstsein des Benutzers einwirken. Diese Form der Mindmachines stellen Geräte zur audiovisuellen Stimulation dar, die über Licht- und Tonimpulse die mentale Aktivität des Menschen beeinflussen können. 
Das Prinzip baut auf die gleichzeitige Stimulation des zentralen Nervensystems durch Licht- und Klangsignale und der Funktionsweise des Hirns, das u.a auf elektromagnetischen Hirnwellen basiert. Jede Nervenzelle ist über Synapsen mit anderen Nervenzellen verbunden, welche in ihrer Gesamtheit ein neuronales Netzwerk bzw. das zentrale Nervensystem bilden. Durch elektrochemische Entladungen tauschen die Neuronen elektrochemische Impulse aus und erzeugen damit elektromagnetische Felder, das Resultat sind die sogenannten Gehirnwellen.
Mit ihrer Hilfe ist es möglich, auf gezielte Weise verschiedenste Bewusstseinszustände anzuregen, indem auf Frequenzen der Gehirnwellen eingewirkt wird.

WINDGENERATOR
München, 2022
 

Die Installation präsentiert sich als ein von der Decke hängendes Quadrat aus Lüftungsrohren ohne Ein- und Ausgang. Integrierte Ventilatoren erzeugen brummend einen niemals endenden Kreislauf in einem isolierten System, dessen  flüchtige Luftmasse kein Ziel findet. Monotone Geräusche der Ventilatoren, erzeugen akustische Endlosschleifen und schaffen so eine Atmosphäre der ständigen, repetitvien Bewegung.
Diese endlose Zirkulation dient als Metapher für die „Sisyphoshaftigkeit“ unseres Handelns, die absurde Wiederholung von Prozessen, die keinen erkennbaren Zweck erfüllen. Die Lüftungsanlage, ein Symbol für Wohlstand und Fortschritt, riegelt Luft- ein Element das allen gehört- hermetisch ab und lässt sie im Verborgenen kreisen.

WINDDUSCHE
Berlin, 2022

Winddusche ist eine Klanginstallation, die mittels Audioprogrammierung und gerichteter Beschallung auf die BesucherInnen einwirken möchte. Generierte Windgeräusche werden über fünf Parabollautsprecher abgespielt, deren Schallwellen sich in definierten Beschallungsbereichen und insbesondere in Brennpunkten auf Kopfhöhe konzentrieren. Die Lautsprecher und Schallreflektoren befinden sich in drei Metern Höhe innerhalb eines weißen, bespannten Rahmens, und richten die Schallwellen nach unten auf die Köpfe der BetrachterInnen im Sinne einer auditiven „Winddusche“.
Die fünf Brennpunkte senden Windgeräusche in fünf unterschiedlichen Frequenzbereichen aus, die jeweils mit spezifischen Aktivitätsmodi des menschlichen Gehirns korrespondieren. Die Installation nutzt die Wechselwirkung zwischen den Frequenzen des erzeugten Klangs und den Hirnwellen der Rezipienten. Durch diese Interferenz wird versucht, auf die Bewusstseinszustände einzuwirken, ähnlich wie bei der Neuro-Feedback-Therapie.

ARBEIT 1
München, 2021

"Arbeit 1" möchte die Sinnhaftigkeit von Arbeit und Wertschöpfung in industriellen Prozessen und hinterfragen. Ein maschinengrünes (RAL 6011) Regalsystem wird mit seinen eigenen Regalböden gefüllt, wodurch die eigentliche Funktion – die Lagerung – aufgehoben wird. Die entstandene Endlosschleife des Befüllens und Entleerens möchte so Fragen zum Nutzen von Handlungen, die mit individuellen oder kollektiven Leistungen verknüpft sind aufwerfen. Die scheinbar sinnfreie Wiederholung von Handlungeskreisläufen stellt Produktivität zur Disposition. Gelbe Klebebänder dienen als stumme Zeugen vorangegangener, möglicherweise ebenso fragwürdiger Wiederholungsschleifen. Die Aufmerksamkeit könnte somit kurzweilig auf diese Fehlstellen in unserer zielorientierten Welt gelenkt werden, bevor wir in die nächste Handlungsschleife geraten. Die Dekonstruktion von Effizienz und Zweckmäßigkeit geht damit einher.

COLLIDING CLOUDS
Ingolstadt, 2025

„Clouds“ sind in sämtlichen Technologien, die etwas mit Datenverarbeitung oder künstlicher Intelligenz zu tun haben nicht mehr wegzudenken. Sie bilden die
Grundlegende Infrastruktur und Schlüsseltechnologie für ganz viele zukunftsweisende Potentiale, wie zum Beispiel das Autonome Fahren bzw Fliegen oder neuronale Netze, die mit den Gitterstrukturen „Quadtree“ assoziiert
werden können. Gleichzeitig sind „Clouds“ dynamische fließende ephemere Gebilde am Himmel, die nicht steuerbar sind, da sie durch ständige Veränderung von Wind, Tempertatur, Feuchtigkeit ect. umhergetrieben werden. Die Installation besteht aus einer Ansammlung von Wolken, die wie Verkehrsteilnehmer im Luftraum des Gebäudes unterwegs sind und teilweise untereinander oder mit dem Gebäude kollidieren. Das vorwiegend am Digitalbau behandelte Thema des autonomen Fahrens und Fliegens, sowie Künstliche Intelligenz und Computing im Allgemeinen wird in dieser Arbeit humorvoll mit freundlichen Technologien in Verbindung gebracht.

METAMORPHOSE
Berlin, 2020

Eine Metamorphose von Objekten möbliert den Mittelstreifen der Gneisenaustraße. An den Kreuzungspunkten sind die Hauptinterventionen verortet, während in den Zwischenräumen verbindende Elemente den Fluss herstellen. Die meißten Interventionen möchten PassantInnen auf ihre spezifische Weise in einen Modus der Aktivität bringen.

1. Klettergerüst                                                                      2. lange Tafel mit Überdachung
3. Gastronomisches Angebot
4. Treppenartige begehbare Skulturen                            5. Wellenförmige begeh - und befahrbare Skulturen 6. Brunnen

POOLBOY 2 
München, 2022

"Poolboy 2" verlagert das Baden in den urbanen öffentlichen Raum, wodurch eine Verschiebung des Handlungsrahmens stattfindet. Die originalgetreue Nachbildung einer Poolleiter wird als Interventionsintrument an einem öffentlichen
Brunnen installiert, der die Dimensionen eines
Schwimmbeckens aufweist. Diese
Kontextverschiebung transformiert den Brunnen
durch die Präsenz der Leiter zu einem potenziellen
Schauplatz für Handlungen, die vermeintlich sonst
im privaten Pool oder Schwimmbad stattfinden.
Die Badeleiter fungiert als Vehikel, das
konventionelle Handlungskreisläufe durchbricht. Ihre Platzierung initiiert performative Szenarien, indem sie den Brunnen zu einem Schauplatz für Schwimmhandlungen erweitert."Poolboy 2" verlagert das Baden in den urbanen öffentlichen Raum, wodurch eine Verschiebung
des Handlungsrahmens stattfindet. Die originalgetreue Nachbildung einer Poolleiter wird als Interventionsintrument an einem öffentlichen
Brunnen installiert, der die Dimensionen eines
Schwimmbeckens aufweist. Diese
Kontextverschiebung transformiert den Brunnen
durch die Präsenz der Leiter zu einem potenziellen
Schauplatz für Handlungen, die vermeintlich sonst
im privaten Pool oder Schwimmbad stattfinden.
Die Badeleiter fungiert als Vehikel, das konventionelle Handlungskreisläufe durchbricht. Ihre Platzierung initiiert performative Szenarien, indem sie den Brunnen zu einem Schauplatz für Schwimmhandlungen erweitert.

LICHTWERKSTADT BERNAU
Bernau, 2016

In Zusammenarbeit mit jugendlichen Bewohner:innen eines Plattenbaugebäudes in Bernau-Süd entstand eine künstlerische Arbeit, die Tanz, Gemeinschaft und Licht vereint. Im Rahmen von Workshops wurde ein Breakdancestück einstudiert – ein kreativer Prozess, der über mehrere Monate hinweg die Hausgemeinschaft stärkte und neue Verbindungen schuf.

Durch das wöchentliche Training in einem eigens eingerichteten Projektraum entwickelte sich eine feste Gruppe. Begleitet von einer musikalischen Beat-Box-Partitur wurden nicht nur tänzerische Fähigkeiten gefördert, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl aufgebaut.

Ein besonderes Element des Projekts waren die individuell gestalteten Leuchtanzüge. Mit Knicklichtern ausgestattet, zeichneten sie die Bewegungen im Dunkeln nach und verliehen dem Tanz eine beeindruckende visuelle Dimension.

Den Abschluss bildete ein gemeinsames Fest, bei dem das einstudierte Stück aufgeführt wurde – ein leuchtendes Zeichen für Kreativität, Zusammenhalt und die Kraft der Kunst im urbanen Raum.

MALL ANDERS
Berlin, 2021

Auf einer 300 qm großen Ladenfläche in der Wilma Mall entstand ein temporäres Testfeld zum Lernen, Diskutieren, Ausprobieren, Erforschen und dem Ziel einer verstärkten Öffnung und Verschränkung mit der Stadtgesellschaft. Nachdem eine räumliche Infrastruktur schafft, wurden die Türen des Experimentierraumes für eine große Bandbreite von interaktiven Veranstaltungen zu verschiedenen Themen wie soziale Stadtentwicklung, nachhaltiger Konsum und Produktion und viel mehr geöffnet. 

Ein Highlight bildete eine konsumkritische Modenschau. Die Teilnehmer:innen hatten die Möglichkeit, Kleidungsstücke direkt aus den Geschäften der Shopping-Mall auszuleihen, kreativ zu kombinieren und auf dem Catwalk zu präsentieren. 

Die Modenschau setzte sich mit der Problematik von Fast Fashion, Obsoleszenz und Überproduktion auseinander. Modezyklen werden immer kürzer, Trends wechseln rasant – mit erheblichen ökologischen und sozialen Folgen. Die Veranstaltung regte dazu an, die eigenen Konsumgewohnheiten zu überdenken und Alternativen zu entdecken: bewusster einkaufen, Kleidung länger nutzen und nachhaltige Produktionsweisen unterstützen.

Künstlerischer Lebenslauf

Lukas Gruber lebt und arbeitet in Berlin, DE.

STUDIUM

2016-2023 Architektur     Universität der Künste Berlin

2012-2018 Design                  Universität der Künste Berlin

2010-2012 Bildhauerei      Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Albert Hien

AUSSTELLUNGEN

2022 Cohabitation, Galerie "Schau Fenster", Berlin
2022 Symposium Cohabitation, Floating University, Berlin
2021 Mall anders, Wilma, Berlin
2021 Winddusche, Universität der Künste, Berlin
2018 180 Grad, Bar Babette, Berlin
2016 Lichtwerkstadt Bernau, Kunst im Stadtraum, Bernau bei Berlin
2015 Konsistenzen, Galerie Zagreus, Berlin
2014 Potentiale, Montforthaus, Feldkirch

MITARBEIT

seit 2022 Mitarbeit im Atelier Sabine Hornig.  Schwerpunkt Entwurf Kunst-am-Bau
2014-2015 Mitarbeit bei Bernd Euler Entwurf und Produktion von
Kunstwerken aus Metall
2015 Mitarbeit im Atelier Jozef Legrand für Kunst und räumliche Planung

PREISE, STIPENDIEN

2009 "Meisterpreis" der Bayrischen Staatsregierung
10.2010-04.2016 Stipendiat der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung

Artist Statement

Künstlerische Position

In meiner künstlerischen Praxis entwickele ich häufig Arbeiten aus dem jeweiligen thematischen oder ortsspezifischen Kontext. Oft arbeite ich mit der Transformation von Objekten indem ich Gegenständen aus Natur, Technik oder dem urbanem Raum ihre ursprüngliche Funktionalität entziehe um sie dann mit neuen Konnotationen aufzuladen. Dabei stelle ich Fragen nach unserer Beziehung zu scheinbar selbstverständlichen Dingen und Konventionen. Durch Zerlegung, Verformung und Rekonstruktion, sowie Kontextverschiebung offenbare ich das Transformationspotenzial von Material, Funktion und kulturellen sowie natürlichen Instanzen und Prozessen (Arbeit 1 +2, Poolboy 1 +2, Windgenerator, Winddusche).

In einem Ladenlokal in der Wilma Shopping Mall arbeitete ich mit Strategien der Umkehrung und Umdeutung, führte Prozesse ad absurdum, um überraschende Erfahrungen zu generieren. Mit einem Projektpartner initiierte ich eine konsumkritische Modenschau, während dieser sich die TeilnehmerInnen in den Geschäften der Mall Kleidung ausleihen und sich so kostüme für den Catwalk zusammenstellen konnten. Mit der Modenschau wurde der überbordende Konsum in der Shoppingmall und Misstände in der Modeindustrie thematisiert. So möchte ich durch künstlereische Arbeit die Aufmerksamkeit auf derartige Fehlstellen unserer Realität lenken. Durch deren Auflösung bzw. Rückkopplung möchte ich bestehende Phänomene untersuchen und daraus künstlichen Realitäten konstruieren. (Mall Anders)

Prozesse, wie zum Beispiel Destillationszyklen oder Wahrnehmungsapparaturen nehmen in meinen Installationen subjekthafte Züge an, interagieren mit uns und beziehen uns in Kreisläufe ein. Tiefgehende Recherche ist dabei Ausgangspunkt für Installationen und Versuchsanordnungen. Meine Arbeiten wollen häufig prozessorientiert und performativ sein, wobei das Prozessuale im Ergebnis sichtbar oder selbst erlebbar werden kann. Versuchsanordnungen, die unvorhergesehene Abläufe mit gestalterischen Effekten in Gang setzen, sind ein wesentliches Element meiner Arbeit. Dabei setze ich mich mit Wahrnehmung und Empfindung, mit Aggregatzuständen und ökologischen Zyklen auseinander und nutze das Experiment als künstlerische Methode. (Extraktor, Blur Machines, Horus Machines)

Dabei möchte ich die menschliche Wahrnehmung hinterfragen und die BetrachterInnen einladen, aktiv an diesen Experimenten teilzunehmen. So werden sie Teil des Kunstwerks und machen eigene Erfahrungen, die mit dem Unerwarteten im Vertrauten, sowie mit Phänomenen aus Natur, Kultur und Technik spielen. Manchmal nutze ich Science-Fiction oder Post-Humane Referenzen, um fiktive Welten zu erschaffen, die unsere gegenwärtige Erfahrung transzendieren. (Drift Machines, Horus Machines, Poolboy 1)

Die Ambivalenz der Ausbeutung unserer Lebensgrundlagen auf dem Planeten und unserer Bemühungen um ökologische Lösungen möchte ich verstärkt zur Disposition stellen. Dabei beziehe ich Stoffwechselphänomene und vorhandene Kreisläufe, wie kapitalistisch-neoliberale Flüsse in in meine künstlerischen Arbeiten ein und rücke sie dadurch in unser Bewusstsein. Meine sinnlich-konzeptuellen Synthesen zielen damit u.a. darauf ab unnser zeitgenössisches Kunstverständnis zu reflektieren, indem sie uns einladen uns einladen zeitweilig die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und damit bestehende Annahmen umzudeuten.

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Kontakt

E-Mail: mail@studiolukasgruber.de

Adresse: Schönblicker Str. 12, Berlin, 12589

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